Thennenbacher Curia in Kenzingen, über dem Eingang das Zisterzienserwappen mit Abtsstab, der Besitz des Kloster in dieser Stadt war zu allen Zeiten bedeutend. Schon der hl. Bernhard von Clairvaux predigt auf der Durchreise am 1. Advent 1146 in der St. Peterskirche zu Altenkenzingen, um später auf dem Reichstag zu Speyer dem deutschen König Konrad III. das weiße Christuszeichen der Kreuzfahrer an den Mantel zu heften. Um 1230 bilden sich in Nidingen und Altenkenzingen Frauengemeinschaften, aus denen das Kloster Wonnenthal hervorgeht, welches zu allen Zeiten dem Abt von Thennenbach unterstanden ist. Zwischen 1245 - 1248 sind Thennenbacher Mönche mit dem Bau der Konventsgebäude und der Klosterkirche in Wonnenthal bei Kenzingen beschäftigt. Das Thennenbacher Güterbuch 1317-1341 nennt bereits eine Thennenbacher Grangie in Altenkenzingen. Zwischen 1288 und 1328 wurde dieser eigenbewirtschaftete Hof in die 1249 gegründete Stadt Kenzingen verlegt. Beim Bau des Thennenbacher Stadthofes kam es zu Streitigkeiten um den Besitz und die dazugehörigen Häuser mit dem Kenzinger Ratsmitglied Bertold Stehelin, doch letztendlich setzte sich das Kloster durch, und konnte seinen Besitz arrondieren. Bald schon firmierte er in zeitgenössischen Quellen als "Residenz". Noch 1318 bewirtschaften die Mönche ihren Besitz in der Stadt selbst. Es muß sich um einen umfangreichen Gebäudekomplex mit repräsentativem Charakter gehandelt haben. 1322 erwarb das Kloster ein großes Haus, das direkt an der Kenzinger Marktstraße lag, es wurde der klostereigenen Schneiderei zugeschlagen und befand sich direkt bei den Kleiderverkaufsständen des Marktes. Bis zur Mitte des 14. Jahhunderts lassen sich etwa 15 Häuser in Thennenbachischem Besitz in Kenzingen nachweisen. An der Rathausrückseite befindet sich noch ein Sandsteinbogen, eines Thennenbacher Hauses, welches hinter dem abgebildeten Stand. Zwei Äbte Thennenbachs stammen aus Kenzingen: 13. Abt Johann III. Hase oder Lepus von Kenzingen 1353 - ? , obiit 9.4.1370 im Zisterzienserinnen-Kloster Wonnenthal, bei Kenzingen. Zu ihm heißt es: "Guota I., eine Edle von Göttersheim, regiert bis 1377, wehrend der regirung diser Abtissin ist der Abt Johannes Lepus theils Krankheit halber, theils aus forcht, Hans und Hesso des Ysenberg (Üsenberg) nacher Wunnenthal komen, aldorten gestorben und begraben worden". 26. Abt Friedrich Abstetter oder Ubstetter von Kenzingen 1566 – obiit 2.7.1568 In Kenzingen befand sich die große Klosterschneiderei, hier wurde auch die Schaafwolle vom Harderer Hof bei Weisweil, zu Wolle gesponnen, hier wurden auch die Tunikas der Mönche gewebt.