Die alte Zisterziensergrangie Thennenbachs - der Harder Hof, östlich von Weisweil. Der Ursprung des alten Hofes geht auf die Benediktinerabtei St. Landolin in Ettenheimmünster zurück. Im Jahre 1226 bestätigte Papst Honorius III. dem Benediktinerkloster den Besitz des Harderer Hofes. Wie alt dieser Hof tatsächlich ist weiß niemand, aber daß es ihn schon vor 755 Jahren gegeben hat, davon zeugt folgende Urkunde, sie dürfte wohl im Beisein des Abtes Rudolf I. von Zähringen, auf der Burg von Mahlberg ausgestellt worden sein: 1252, Januar 6., Mahlberg - Walther von Geroldseck und seine Frau Heilika schenken in Anwesenheit und mit Zustimmung ihrer Söhne Walther, Propst in Straßburg, Hermann und Heinrich den Hardererhof (curia), der mit der Hälfte des Zehnten ihnen gehört, mit allen Rechten dem Kloster Thennenbach. Bis zu ihrem Lebensende soll das Kloster aus diesem Gut 140 Scheffel Weizen und Gerste liefern, die nach ihrem Tod zu einem zweimal jährlich abzuhaltenden Seelgerät zu verwenden sind. Zur größeren Andacht sollen weiterhin an jedem Jahrestag ihres Todes besserer Wein, weißes Brot, Fische und Käse zur Konventstafel gereicht werden. Doch vier Jahre nach dieser Schenkung hören wir vom ersten Streit zwischen den Thennenbachern mit der Dorfbevölkerung von Weisweil, denn am 4. Oktober 1256 besiegeln Rudolf von Zähringen, Abt zu Thennenbach, im Beisein des Grafen Konrad von Freiburg, des Grafen Rudolf von Üsenberg und dem Markgrafen Heinrich von Hachberg die Entscheidung eines Schiedsgerichts, das auf dem altehrwürdigen Friedhof von St. Peter zu Endingen getagt hatte, ein Urteil dessen Streitgegenstand war die Weigerung der Weisweiler Vögte Hermann und Johannes, dem Kloster Thennenbach und seinem Harderer Hof die Nutzung der Wälder und Weiden der Gemarkung zu gestatten. Hintergrund war die Intensivierung der Landwirtschaft, die Mönche hatten eine Schaafherde mit 800 Tieren, und für die Feldbestellung des großen Landbesitzes zog man zeitweise größere Herden von Zugtieren, aus den umliegenden Grangien zusammen. Das Klostervieh des Hardererhofes sollte die Wälder und Weiden in gleicher Weise nutzen dürfen wie die übrigen Bannangehörigen. Offenbar verweigerten die Vögte von Weisweil den Klosterleuten vom Harderer Hof aber weiter den Zutritt zur Allmende. Im Jahre 1293 umfasste der Harderer Hof eine landwirtschaftliche Fläche von 108 Jauchert = 3769,2 ar oder ~ 38 ha, davon waren 352 Jauchert bestes Ackerland. Die Zisterzienser versuchten die Rationalisierungseffekte eines Verbundes spezialisierter Großbetriebe voll auszunutzen, so versuchte sich jedes Kloster auf die Herstellung einiger Produkte zu spezialisieren, diese aber besonders kostengünstig und in hervorragender Qualität zu produzieren, um sie am lokalen Markt (Wochenmarkt in Freiburg, Kenzingen, Endingen, Neuenburg, Waldkirch, Villingen etc.) und innerhalb des Ordens abzusetzen. Da für den Harderer Hof in alter Zeit ein Tor erwähnt ist, dürfte das Hofgelände umzäunt oder ummauert gewesen sein, dazu heißt es im Tennenbacher Güterbuch von 1317 - 41 geschrieben: "die ufgende gebreite vor des hofes tor ze Hardern ze hohen hegi". Der Hof wurde von der Statthalterei des Klosters in Kiechlinsbergen verwaltet, dort heißt es in einer Auflistung aus dem Jahre 1778: 1. Der Harterer Schäferey-Hof bei Weisweil, bestehnd aus einem Wohnhaus, zweistöckig mit 5 Schuh dicken Mauern, zwei Wohnzimmer und Küchel enthaltend und kürzlich repariert. 2. der sogenannte Schafstall, ein auf einer alten Mauer stehendes Dachwerk, worunter für 200 Schafe Platz ist. 3. ein angebautes Scheuerle.