Wappenzeichnung von Ludwig Köllhofer zu 3 Thennenbacher Prälaten, erschienen im Pfarrblatt St. Bonifatius, Emmendingen. oben links: Abt Bernhard Stolz, von Guebwiller/Elsaß, Abbatiat: electus 21.7.1637 - obbit 20.2.1651. Zu ihm lesen wir: Bernhardus Stolz aus Gebweiler im Elsaß, wurde nach vielen Serutinien (Wahlgängen) mit relativer Mehrheit der Stimmen gewählt am 21. Juli 1637. (Quelle: P. Konrad BURGER in Diözesan-Archiv Bd. V, S. 306, "schon damals war er kränklich".) 31. Bernhardus Stolz, Gachwylanus. Praefuit in multis laboribus, pressuris a periculis durante bello Suecico. Clausit dies suos a(nno) 1651. 10. Cal. Martii. Pfarrer Anton WEBER, schreibt über diesen Prälaten: Dieser Elsäßer wurde in Gebweiler (dem heutigen Guebwiller, auf halber Strecke zwischen Kolmar und Mühlhausen) geboren. Zu Anfang seiner Amtszeit war der 30jährige Krieg voll im Gange, die Verlegung der Zisterzienserabtei Thennenbach in die Pfalz war bereits vom Orden geplant, jedoch wurde dies nicht realisiert. Sein Stiefbruder Hans Stolz lebte eine zeitlang in Kiechlinsbergen. Abt Bernhard war lange im Exil, u.a. in den Zisterzienserabteien: Lilienfeld in Österreich, hernach im Kloster Wettingen. Pater Konrad Burger ging am 16. Februar 1645 nach Wettingen und holte den Prälaten zurück. Der Abt lebte gerne in Kiechlinsbergen, dem Sommersitz der Thennenbacher Äbte, wo er am 20. Februar 1651 verstarb. Wie der "Schloßherr" von Kiechlinsbergen Josef Köllhofer (ehem. Sommerresidenz der Thennenbacher Äbte) mitteilt, stand vor ein Paar Jahren ein Europaabgeordneter Namens Stolz, vor der Türe, und sagte: hier hat einmal ein Verwandter von mir gewohnt". Daneben rechts: Das Wappen des Abtes Hugo Buchstetter, von Waldkirch, electus 18.3.1651 – obiit 5.(28?) idus Maji 1664. Über ihn heißt es in den Annalen des Klosters: Hugo Buchstetter ex Waldkirch, wurde den 18. März 1651 gewählt. (Quelle: Burger in Diözesan-Archiv Bd. VI, S. 118). Praefuit 13 annos, obiit a(nno) 1664 5. Id. Maji, jacet in capitulo. Pfarrer Anton WEBER, Kiechlinsbergen schreibt über diesen Abt: 1648 kehrte er aus dem Exil zurück, er soll ein frommer Hirte gewesen sein. Unter seiner Regierung erging im Jahre 1657 der Erlass, daß kein Hausierer, oder sonst ein Fremder mehr als Schulmeister in der Dorfschule von Kiechlinsbergen angestellt werden dürfe, solcher vielmehr aus denhierzu befähigten Einwohnern zu ernennen sei. Der Ort Kiechlinsbergen gehörte ja seit 1659 dem Kloster Thennenbach ganz, daher hatte das Kloster die Schulaufsicht. Im April 1664 wurde Abt Hugo in Thennenbach krank und begab sich zur Erholung nach Kiechlinsbergen, wo er am 5. Mai starb. Untere Reihe: Zwei Wappen, gehörend: Nikolaus II Göldlin, Edler von Tiefenau (1664 - 1679 obiit 15. Februar 1686 zu Wettingen). 33. Abt von Thennenbach. Lesen wir dazu: Nicolaus Goeldlin a Tiefenau, Lucernensis, Helvetus, e Marisstella (Zisterzienserabtei Meerstern Wettingen, heute Wettingen-Mehrerau bei Bregenz) in abbatem postulatus (Die Postulation geschah am 17. Mai 1664 auf Vorschlag des Abtes der Zisterzienserabtei St. Urban/Schweiz, nachdem alle Serutinien, welche von Morgens 6 Uhr bis Abends 9 Uhr vorgenommen wurden, resultatlos geblieben waren). (Quelle: P. Konrad BURGER O.Cist. in Diözesan-Archiv Bd. V, S. 130). Vir fuit non minus disciplinae servandae ecclesiaeque decorandae studio insignis, quam doctrina, eloquentia, rerum agendarum peritia, sanguinis nobilitate, corporis praestantia, morumque comitate maxime ornatus. Cum Portam coeli 12 annis summa laude ac vigilantia custodiisset, exulantibus ob belli furorem hinc inde Thennebacensibus, rursus a(nno) 1676 in praesulem Wettinganum et paulo post in vicarium generalem eligitur. Praeluxit Marisstellae 10 annis et anno 1686 vivere desiit 15. Cal. Martii. Siehe dazu auch: Nikolaus II. Göldlin aus Luzern (1664-76); Abt von Wettingen (gest. 1686) (Quelle: Schau-ins-Land Bd. III, S. 42). Die unteren zwei Wappen befinden sich noch heute (allerdings hinter einem Bretterverschlag, am Balkongeländer) am Gasthaus "Zum Engel" in Thennenbach.