obige Zeichnung zeigt eine vermauerte Spolie am Chor der ehemaligen Infirmeriekapelle zu Thennenbach, darunter Steinmetzzeichen an der Aussenmauer, oben: das Wappen der Adelsfamilie "von Weiler", das ritterliche Geschlecht stammt von Dankenschweil, bei Ravensburg. So hat es der Heraldiker und große Thennenbachforscher Ludwig Köllhofer, Emmendingen herausgefunden. Der Wappenstein dürfte Teil eines Grabsteines vom Klosterfriedhof sein, und gehörte einem adligen Mönch, welcher in Thennenbach starb. Warum er aber hier gestorben ist, und nicht in seinem Heimatkloster Salem, dazu weiß Ludwig Köllhofer folgendes zu berichten: Seit der Abt von Lützel das Kloster Thennenbach, dem Abt von Salem unterworfen hatte, (dies geschah zwischen 1180 - 1190, andere nennen das Jahr 1179) war stets ein Mönch aus Salem, ständig im Konvent von Thennenbach anwesend. Er vertrat die Interessen des Vaterabtes, unterichtete ihn ständig, und war für die Einhaltung seiner Weisungen an die Thennenbacher Mönche zuständig, daher hieß er im Konvent heimlich nur "der Polizist". unten: Die Steinmetzzeichen, von welchen es noch mehr gibt (vor allem unten am Boden, bis zu 10 cm groß) sind zwar schon untersucht worden, zum Teil, und es gibt auch eine Arbeit darüber, aber woher die Handwerker kamen, aus welcher Bauhütte ist ungeklärt. Allerdings verrät der Innenraum, mit seinem romanischen Bogenkranz, nebst Säulen, eine auffällige Verwandtschaft zu gleichem im Freiburger Münster. Daher bleibt zu vermuten, daß hier Steinmetze der Freiburger Münsterbauhütte gearbeitet haben, und nicht aus Salem. Die Zeichnung stammt aus: Franz Xaver Krauss: Die Kunstdenkmäler der Amtsbezirke Breisach, Emmendingen, Ettenheim, Freiburg ect., Tübingen und Leipzig 1904, S. 237.