Im Mittelteil des Tryptichons - die Szene zeigt die Ankunft der Hl. drei Könige, welche ihre Gaben darbringen Weihnachtsaltar aus der Infirmeriekapelle des Klosters Thennenbach, von Friedrich Herlin, dem Nördlinger Meister, befindet sich heute in der kath. Pfarrkirche St. Bonifatius, Emmendingen. Herlin wurde geboren um 1435 in Rothenburg ob der Tauber, und ist gestorben zwischen dem 6.6. und dem 11.11. 1500 in Nördlingen, nachweisbar daselbst seit 1461; stand wie viele deutsche Maler der Zeit unter Einwirkung Rogier van der Weyden (van der Weyden galt schon zu Lebzeiten als einer der größten Maler der Niederlande, sein Hauptwerk nämlich im Hôtel-Dieu, in Beaune, einer Stiftung des burgundischen Kanzlers Nicolas Rolin, dort hat van der Weyden das Jüngste Gericht um 1440 gemalt. Hauptszene: Der Erzengel Michael wägt die Auferstandenen, es ist ein Polytychon, geprägt von strenger Bildgestaltung, im Stil der ikonographischen Darstellung. Besondere Bedeutung kommt dabei den Gesichstszügen und den Handgesten der dargestellten Personen zu, er hat in sein Werk die Tradition der darstellenden Burgundischen Kunst aufgenommen, die Arbeit besticht durch die außerordentliche Leuchtkraft der Farben, die Detailtreue, bekannt als "mikroskopische Technik", sie ist unerreicht). Herlin war Maler bei Rogier van der Weyden und dieser Einfluß auf Herlin ist in seinem Hochaltar der Jakobskirche in Rothenburg ob der Tauber (1466-67) noch verhalten, tritt stärker im Blasiusaltar in Bopfingen (1472) hervor, ebenso im Hochaltar der Georgskirche in Nördlingen (1477/78), noch mehr im Altarbild "Maria mit Heiligen und Stiftern" (1488) und läßt wieder nach im Nördlinger Rathaus und gibt beruhigteren Formen Raum (Quelle: KINDLER: Malerlexikon). Friedrich Herlin hat einen eigenen Stil in der Malerei entwickelt, er zeigt "die Vergänglichkeit allen sein’s" durch Rost, welcher aus allem Mauerwerk nach aussen dringt und an den Gebäuden herunter läuft (Ludwig KÖLLHOFER, Thennenbachforscher & Heraldiker, Malermeister, Emmendingen).